Alle BeitrÀge von Werni und Silvana

Wir sind im Iran

hallo zusammen- wir sind im Iran angekommen,nachdem die TĂŒrken unsere Estafette geröngt hatten sind wir relativ problemlos in den Iran eingetaucht, nur Silvana musste ihr Kopftuch lĂŒften, da ihre Visa und Passphoto nicht identisch schien. Wir sind ĂŒber Tabriz ans kaspische Meer gestochen, nun geniessen wir die WĂ€rme 28 Grad am Tag, 18 in der Nacht. bald geht es ĂŒber Tehran nach Esfahan. wir mĂŒssen uns erst eingewöhnen, hier gibt es auch Internetcafees, doch ist alles ziemlich schwierig- fremde Sprache, andere Schrift .Die Iraner sind sehr freundlich und hilfsbereit, das Land aufregend, wir melden uns bald wieder
lieben gruss an alle

werni&Silvana&Michi

Ohne Auspuff nach Cimek – weiter bis Tatvan

Nach der wunderschönen Euphratfahrt, blieben wir noch ca.  zwei Stunden am FĂ€hrhafen, wo ich natĂŒrlich mit Michi fischen musste.

Leider hatten wir kein GlĂŒck, wie vor der Überfahrt, wo wir 2 Kleine Fische an Land gezogen hatten. Ich hatte noch die Möglichkeit mich mit einem deutschen Töfffahrer auszutauschen. Er wa rvor zwei Tage aus dem Iran  zurĂŒck in die TĂŒrkei gefahren. Eigentlich wollte er bis nach Thailand fahren, da sein Motorrad tĂŒrkische Nummernschilder hatte, bekam er nur ein Carnet de Passage fĂŒr zwei Monate, dadurch musste er seine Reise vorzeitig abbrechen.

Nachdem die FĂ€hre abgelegt hatte, packten wir unsere Fischerutensilien zusammen. Weiter gings nach Simerek, danach bogen wir Richtung Norden ab Richtung Cimek, da wir uns nur noch ca 150 km von der syrischen Grenze weg befanden.

Plötzlich begann der Motor wie ein Traktor oder Helikopter an  zu klingen – wir erklommen noch eine Anhöhe und konnten unseren Esel auf dem Parkplatz einer ehemaligen Tankstelle parkieren. Genau vis Ă  vis befand sich ein ArmeestĂŒtzpunkt- eigentlich kein guter Ort um zu bleiben. Bald waren wir von bewaffneten Soldaten umzingelt. Mit Dictionaire bewaffnet erklĂ€rten wir dem Vorgesetzten unser Problem. Er erklĂ€rte uns, dass wir nach Siverek oder Cermik fahren mĂŒssten, um den Auspuff zu schweissen. Der Flansch nach dem Kollektor war abgebrochen.

Wir fragten, ob wir hier ĂŒbernachten dĂŒrften, Ali (der Komandant) sagte „no problem“. Er fragte uns, ob wir Nachtessen wollte, und bald kamen  zwei bewaffnete Soldaten mit drei Blechtablets mit Poulet, Reis, Salat und Trauben. Drei Brotlaibe mit einem Liter Wasser gabs noch dazu. Auch mit dem Farmer, der in der ehemaligen Tankstelle seinen Bauernhof eingerichtet hatte, war bald Kontakt geknĂŒpft – Michi konnte mit den Kindern spielen.

Am nĂ€chsten Morgen begleitete ich (Silvana) Devin, die 19 JĂ€hrige Bauerntochter. Mit HĂ€nden, Zeichen und auf dem Boden Schreiben erfuhr ich, dass sie unverhiratet ist, eben 19 jĂ€hrig ist und dass sie erst mit 25 von zu Hause weg gehen möchte, um mit einem Mann zusammen zuleben. Sie ging mit der Karette zum Bauernhof, wo sie die HĂŒhner und KĂŒken fĂŒtterte, mir den Kuh/Rinderstall zeigte. Ich erklĂ€rte ihr, dass ich eine gleichaltrige Tochter habe (fast). Wir gingen weiter und sie holte noch einen Sack mit getrocknetem Mist, den sie spĂ€ter draussen unter einen kupfernen Kessel legte…sie waren daran KĂ€se zu machen. Sie zeigte mir, wo sie ihr Zimmer hatte und bald darauf schenkte sie mir Jughurt und gesalzenen KĂ€se. Ich zeigte ihr die Fotos meiner grossen Kinder und sie umarmte mich und kĂŒsste mich und glaubte ich wolle ihr die Fotos schenken. Mit MĂŒhe habe ich ihr erklĂ€rt, dass ich nur diese Fotos von meinen Kindern hatte und ich sie ihr nur zeigen wollte. Sie verstand mich dann doch, nachdem ich ihr vorsichtig die Bilder aus der Hand wegzog.  Wir verabschiedeten uns noch herzlich mit KĂŒsschen.

Wir fuhren nach Cermik, wo der Estafette  innert einer halben Stunde einen neuen Auspuffflansch bekam. und schon gings weiter, ĂŒber kleinere PĂ€sse an einen Stausee vor Elazig, wo ich noch schnell den Anlasser austauschte, wĂ€hrend Michi und Silvana fischten und sich in der Sonne rĂ€kelten.

Über Elazig steuerten wir direkt wieder den nĂ€chsten Stausee an, wo wir zwei Tage pausierten-eine Oase direkt am Strand. Man verwöhnte uns mit Trauben(ÜsĂŒm), GranatĂ€pfel, Frischen GeissenkĂ€se(der KĂŒhlschrank miefte, wir konnten ihn nicht essen und schenkten ihn vor unserer Weiterreise einem alten Farmer, der uns mit Trauben beschenkt hatte. Fische fingen wir keine- zu schönes Wetter liessen wir uns belehren- doch plötzlich stand ein Mann mit frisch zubereitetem Balak (Fisch) vor uns – fritiert mit fritierten Felchenfilets vergleichbar.

Am Montag 15.10 gings ĂŒber das Hochland, PĂ€sse, Stauseen nach Tatvan, einer grossen Stadt am Vansee 1700m.ĂŒ.M, der durch die umliegenden VulkĂ€ne stark alkalisch und salzig ist, er gefriert auch nicht im Winter, wo Temparaturen bis -20 Grad herrschen.

Hier haben wir auf einem Tankstellenplatz Platz gefunden und erholen uns mit SpaziergÀngen am See und durch die Stadt.

Heute geht es weiter Richtung Van, wo ja ein Paket aus der Schweiz auf uns wartet

Bis bald

Silvana & Michi & Werni

 

 

Werni&Silvana&Michi

Von Kappadokien zum Nemrut Dagi

Nach einer Woche „99Luftballons“ melden wir uns wiedermal. Wir sind in drei Etappen zum Nemrut Dagi gepilgert.

Die erste Nacht haben wir in einer Oase (im Garten eines sehr freundlichen Mannes verbracht). Äpfel,GemĂŒse, NĂŒsse, frisches Quellwasser, Peperoni und Tomaten. Eigentlich ein Ort zum lĂ€nger verweilen – ein Paradies! Dann gings weiter nach Gölbasi, wo wir auf einer Passhöhe einen wunderschönen Platz mit eigener Quelle fanden. Am nĂ€chsten Tag erreichten wir den Nemrut Dagi, Unesco Welterbe.

Dieser  ca. 2200 m hoher Berg beherbergt angeblich das Grab eines Königs, das man aber nicht gefunden hat, und auch nicht mehr sucht. Der Berg selber hat eine runde Kuppel aus runden Kieselsteinen, und in östlicher und westlicher Richtung bewachen das Grab ĂŒberdimensionale Götterstatuen – Tier und Menschenfiguren.

Leider war das Wetter nicht sehr gut, die Aussicht zum Euphrat  und den anderen Gipfeln mĂ€ssig. Unsere Estafette hat den Aufstieg zum Gipfel nicht geschafft. Ca 20 km mit bis zu 11% Steigung. Wir haben aber auf halber Strecke einen schönen Übernachtungsort gefunden. Mit einem Bus sind wir zum Nemrut gefahren.

Nach einer windigen Nacht mit kleinem Feuer und prÀchtigem, imposantem Sternenhimmel, weckte uns die Sonne.

Am nĂ€chsten Tag gings weiter. Wir wollten den Euphrat mit der FĂ€hre ĂŒberqueren  Michi war strikte dagegen – er befĂŒrchtete, die FĂ€hre könnte sinken). Nachdem wir rund 30 km in die falsche Richtung gefahren waren, erreichten wir das Ferry Boat.

Die FĂ€hre kannte keinen Fahrplan – man wartete, trank Chai (Tee) und Michi hatte Zeit zum Fischen.

Werni&Michael&Silvana

 

Kappadokien oder das Felsknubelland

7.10.2012

Heute und gestern liefen wir in einer wundersamen Gegend herum. Endlich kommen unsere Wanderschuhe zum Einsatz. Steinformationen, welche die Fantasie anregen, zum Staunen bringen und auch zum Reinklettern sind. FĂŒr Michael und Werni das Abenteuerland und ich muss mich oft ĂŒberwinden in die dunklen GĂ€nge reinzusteigen, um dann froh wieder das Helle zu erblicken. Sie inzwischen machen ihre Witze und finden es wahnsinnig lustig, wenn sie mich erschrecken können u.s.w. Belohnt werden wir durch die liebe Natur mit  allersĂŒssesten Trauben, Mandeln, BaumnĂŒsse und Äpfeln, nur pflĂŒcken mĂŒssen wir sie selber. Wir machen unglaublich viele Fotos, alles muss festgehalten werden. In diesen Felsknubeln wurde gelebt, auch dienten sie als Kirchen, Vorratskammern und sogar als GrabstĂ€tten. Ja Göreme (Kappadokien) ist wirklich sehenswert.

Am Morgen, nachdem der Muezin sein erstes Gebet ĂŒber die Lautsprecher ertönen lĂ€sst, fĂ€ngt ein Riesenspektakel an. Viele Touristen treffen mit Bussen bei den Heissluftballoncentern ein und bereiten sich auf einen Flug vor. Um 6.30 Uhr sieht man schon die ersten Heissluftballone steigen , die dann ein, zwei Stunden in der Luft die Gegend in Augenschein nehmen. Es steigen insgesamt bis zu 100 Ballone in die Luft. Wo kann man so was sehen?  Wir haben das Spektakel mit Fotoapparat und Video auf einer Anhöhe miterlebt und es sieht unglaublich witzig aus. Manchmal verschwinden sie hinter den Knubels bald darauf tauchen sie wieder auf.

Beim nach Hause laufen, kommen wir beim Bauern vorbei, der uns gestern sein Zuhause hat ansehen lassen. Er wohnt in einem Knubel- eine gemĂŒtliche Einzimmerwohnung mit Bett, Couch und Ofen. Seine KĂŒhe hat er in einem Nebenknubel, die dann gerade gefĂŒttert und getrĂ€nkt wurden. Um sein Zuhause laufen lustige HĂŒhner herum mit gefiederten FĂŒssen. Das Heu und Stroh hat er im Unterschlupfknubel;-)

8.10.2012

Wir möchten ins StĂ€dtchen etwas einkaufen und zu einem anderen Camping laufen. Auch dort finden wir wieder die Zwischverpflegung (Trauben, Äpfel..Tomaten). In einem Restaurant essen wir fein und ziemlich genug. Morgen reisen wir östlich weiter in Richtung Iran.

Silvana&Werni&Michael

Spezialbericht: Renault Estafette auf Reisen

Nun muss ich doch mal noch einen Spezial-Bericht zu unserem Reisebus schreiben.

Da es vor unserer Abreise doch ziemlich chaotisch zu und her ging, hatte ich eigentlich fast keine Zeit, das Fahrzeug auf Herz und Nieren zu testen. Rund  einen Monat vor Reisebeginn baute ich einen anderen Motor (Renault 15TL Motor mit 55 PS) und das Getriebe meines ausgeschlachteten Pick-up ein. Der Motor bekam noch eine neue Wasserpumpe, eine Temparaturanzeige, sowie ein manuell zuschaltbarer Ventilator. Nach dem Zusammenbau entdeckte ich, dass ein Radlager die Antriebswelle immer gegen das Getriebe stiess. 1 Woche vor Abreise tauschte ich deswegen noch eine Halbachse mit Antriebswelle. Nach einer Testfahrt nach ZĂŒrich und zurĂŒck (ca. 100 km) waren die Vorbereitungen abgeschlossen.

Nun haben wir rund 4500 km zurĂŒckgelegt – eigentlich eine beachtliche Leisung fĂŒr das 40jĂ€hrige Wohnmobil.

Auf der Strasse – in den StĂ€dten – auf den ParkplĂ€tzen ist die  Estafette der Hingucker, viele Fragen zum Renault mĂŒssen beantwortet werden. Auch als Fotosujet macht die Estafette Furore.

Schon kurz nach der Abfahrt bemerkten wir, dass die Abfederung der Hinterachse ungenĂŒgend war. Auf den durchlöcherten Strassen von RumĂ€nien hatten wir die Nase voll. In Bulgarien bekam die Estafette hinten andere Federn (Mercedesfedern), dabei bemerkten wir, dass ein StossdĂ€mpfer sein ganzes Oel verloren hatte. Da es keine passenden ErsatzstossdĂ€mpfer gab, sind wir weiter in die TĂŒrkei gefahren Nach Istanbul konnten wir mit Hilfe eines tĂŒrkischstĂ€mmigen Deutschen neue hintere StossdĂ€mpfer montieren. StossdĂ€mpfer von einem Anadol (eine tĂŒrkische Eigenproduktion auf Fordbasis) wurden zu Estafette StossdĂ€mpfern umgebaut.

Unterwegs gab’s noch zwei kleine Störungen- Spannrollenlager hatte sich festgefressen (RumĂ€nien) und ein verstopfter Vergaser (TĂŒrkei), fast hĂ€tte ich noch den Plattfuss in RumĂ€nien vergessen. Der Ventildeckel musste ich unterwegs noch zusĂ€tzlich abdichten, da das Oel durchdrĂŒckte.

In der TĂŒrkei gibt es noch eine riesige Menge von Renault 12ern – somit sind Motorprobleme eigentlich kein Thema, da der Estafette und Renault 12 Motor kompatible sind.

Momentan lĂ€uft unser Kistchen richtig rund, nur die Bergstrecken machen ihm das Leben schwer (die TĂŒrken lieben scheinbar Steigungen bis zu 10%) mit 20 kmh im zweiten Gang aber doch zu schaffen.

Auch die mehrtÀgigen Pausen scheinen ihm gut zu tun

nur weiter so

Werni

 

 

 

Der Hecht von Gölbasi

Von Safranbolu aus, fuhren wir durch monotone HĂŒgellandschaften mit vielen Quellen Richtung Ankara. Hier gibt es riesige Ackerlandschaften ohne HĂ€user, Weizen, Sonnenblumenfelder, alle natĂŒrlich abgeerntet um diese Jahreszeit. Es scheint fast unmöglich diese AckerflĂ€chen zu bearbeiten, so weitlĂ€ufig  sind sie. Endlich erreichten wir die Ă€ussere Ringautobahn um Ankara, eine Riesencity unter der Dunstglocke.

Ausserhalb von Ankara steuerten wir bei Gölbasi einen See an (ein Erholungs-und Ausflugsziel von Ankara) . Direkt an der Uferpromenade zwischen zwei Restaurants stellten wir unseren Bus hin.

Michi möchte sofort fischen, wir sind die ersten. Bald kommen Einheimische mit ihren AnglerausrĂŒstungen (Hier fischen sie mit Rollen).  Zum Erstaunen aller, holten Michi und ich mit unserem Hacken einen Hecht von ca. 40 cm LĂ€nge heraus!! Den Hecht liessen wir wieder frei und Michi weinte, denn er wollte ihn eigentlich essen, d.h. wir hĂ€tten ihn essen sollen (Michi, unser Fischermeister isst nĂ€mlich keinen Fisch).

Nach dem Essen, es gibt Omelets hausgemacht, legten wir uns aufs Ohr.

Am nĂ€chsten Morgen nach dem FrĂŒhstĂŒck hatten wir kein AnglerglĂŒck. – auf nach Cappadokien!

Safranbolu

3.10.2012

Am frĂŒhen Abend erreichten wir Safanbolu (Weltkulturerbe der UNESCO). Auf einem Parkplatz oberhalb der Stadt haben wir uns einen Überblick verschafft. Etwas spĂ€ter traf noch ein französischer Camper ein. Wir tauschten uns aus, er war aus Cappadokien angereist. Nach dem wunderbaren Essen von Silvana erkundeten wir die Kamelgassen dieser schönen Stadt. Danach schlenderten wir zurĂŒck und parkierten den Estafette  vor einem MĂ€dcheninternat (Koranschule). Mitten in der Nacht weckte mich Silvana, die Polizei schwirrte um unseren Bus, nicht wegen uns, sondern weil ein paar Jungs das Internat belagerten!!.

Am Morgen besichtigten wir nochmals die wunderschönen Gassen (Safranbolu war ein  StĂŒtzpunkt der Ost-West Handelskarawanen ). Um Safranbolu hatte es mĂ€chtige Safranfelder, hier in dieser Stadt ĂŒbernachteten die Sultane mit  ihren Kamelen.

Am Mittag zogen wir weiter mit unserem Kamel (Estafette) Richtung Cappadokien.

Werni&Silvana&Michael

Von Istanbul nach Safranbolu

Tja, Istanbul ist eine irre Stadt, ĂŒberhaubt ist die TĂŒrkei ein irres Land !!D

Die TĂŒrkei weist nach unseren Recherchen ein Wirtschaftswachstum von ca.6% auf, da mĂŒssen sich alle westlichen Industriestaaten die Nase reiben und mal leer schlucken!!

Doch auch hier ist die Zweiklassengesellschaft klar erkennbar. Es gibt ganz viele arme Leute, aber auch die Andern, die zu Geld gekommen sind (Durchschnitliches Einkommen ist bei nur ca. 600 Lire, rund 300 sFr).

Viel Geld wird in den Stassenbau gepummt, sogar die „gelben Strassen“ sind meist neu geteerte 2-spurige, richtungsgetrennte „Autobahnen“. Die Esswaren sind extrem gĂŒnstig, GemĂŒse in HĂŒlle und FĂŒlle (Bsp. 1kg Karrotten  ca. 50 Rappen, Pepperoni, Tomaten ebenso), einzig Alkohol und Benzin sind ĂŒberdurchschnittlich teuer, es gibt hier auch fast nur Diesel und LPG betriebene Autos.

Auch mit dem MĂŒll ist es leider fast so schlimm, wie in Bulgaren und RumĂ€nien.

Nun aber zurĂŒck zu unserer Reise..

Nach Istanbul erreichten wir den malerischen Camping Yesim direkt am Strand gelegen, bei Akcakese. Wir erholten uns eine Woche mit schwimmen, Fischli fangen (mit Fischermeister Michael), Fisch essen, WĂ€sche machen, mit GesprĂ€chen und  Pferden zuschauen, die ĂŒber den Strand gallopierten -aber Achtung!!! Letztes Jahr wurde einer Frau die Brust abgebissen, die ihr Badetuch verteidigte!!! Unter einem Bungalow hatte eine HĂŒndin ihre sieben Jungen versteckt. Auch haben wir einen tĂŒrkischstĂ€mmigen Deutschen (Engin) kennen gelernt, von dem wir sehr viel ĂŒber die TĂŒrkei erfahren haben.

Die grosse Überraschung war Paul und Monika, die am gleichen Tag auf dem Camping eintrafen. So ein Zufall…wir sehen die Thurgauer wieder, wie schön! Am Samstag fand ein Geburtstagsfest im Restaurant statt, mit tĂŒrkischer Volksmusik und Geburtstagskuchen fĂŒr alle.

Am Montagabend um 18.00 Uhr verlassen wir den Camping Richtung Sile, wo wir gemeinsam mit Engin die AutowerkstĂ€tten aufsuchten, um der Estafette neue Hinterbeine (StossdĂ€mpfer) einzubauen. Um 21.00 Uhr assen wir schon zusammen tĂŒrkische Pizza in Sile. Danach verabschiedeten wir uns und wir ĂŒbernachteten am langen Sandstrand von Kumbaba bei Sile. Am nĂ€chsten Morgen fuhren wir los nach Akcapoca. Über PĂ€sse fĂŒhrte der Weg an riesigen Haselnussplantagen vorbei, die ganze HĂŒgelketten ĂŒberzogen (das Nutellaland-Nutella lĂ€sst grĂŒssen, wer hĂ€tte das gedacht – von hier kommen praktisch alle HaselnĂŒsse her).

Akcapoca ist eine Grossstadt mit einer modernen Moschee (alles etwas eckig, statt rund). Wir fanden einen Parkplatz direkt am Meer, wo wir ĂŒbernachten konnten. Am nĂ€chsten Tag ging es weiter nach Safranbolu – Weltkulturerbe der Unesco.

Istanbul

Von Berichten wussten wir, dass diese Stadt alle Autofahrernerven brauchte und so kam es auch heraus…FrĂŒher als uns Lieb war, waren wir gefangen in einer Autoschlage auf der Autobahn in Richtung Istanbul mit hupenden, links und rechts einspurenden Autos, eine Unmenge von frechen Taxifahrern, Bussen, Lastwagen und Schilder, die kein Mensch verstand. Wir wussten nicht richtig in welche Richtung und waren ziemlich ĂŒberfordert…Wir irrten zwei Stunden herum, tankten (leider habe ich dort noch unsere TĂŒrkeikarte liegengelassen – was das Ganze gar nicht vereinfachte -) bis wir einen Parkplatz sichteten (Michi!!), wo andere Wohnwagen parkiert waren. Dort stellen wir unseren Estafette hin. Wie sich herausstellt genau vor dem Stadion von der Heimmannschaft von Istanbul und vor dem Palast von AtatĂŒrk. Nicht schlecht! Wir machen eine Pause bei Teetrinken und dem Bewunderen des Bosporus. Riesige Tankschiffen, kleine Schiffchen, Schlepper alles mögliche von Schiffen sah man, die herrliche Aussicht zum andern Stadtteil und die BosporusbrĂŒcke machte uns sehr Eindruck.

Nachdem wir uns einigermassen orientiert hatten, weil wir uns eine Citymap besorg hatten, steuerten wir zu Fuss den nĂ€chsten Touristen-Informationsstand an. Wir latschten dreissig Minuten im Istanbuler Verkehr herum…Der Mann vom Office sprach zum GlĂŒck französisch und er empfahl uns ein Hotel inmitten der Stadt, es sei sauber und o.k. Auch wollte er uns hinlotsen. (FĂŒr ihn recht praktisch, denn er wohnte gerade in der NĂ€he und der Fereiabend in ca. einer halben Stunde..) Wir latschten wieder zurĂŒck und fuhren durch den stressigen Verkehr zum Office.

Durch einen irren Feierabendverkehr mit zweimaligem Überqueren der „FischerbrĂŒcke“, da wir nirgends kehren konnten, erreichten wir durch einÂ ĂŒberaus enges GĂ€sschen erleichtert das kleine Hotel. Das Hotel war o.k leider ohne Aussicht..janu…Der Herr vom Office, wollte uns noch mitnehmen zu einem Essen, wo dann auch getanzt wurde mit Musik und so.

So haben wir uns frisch gemacht und liessen uns von ihm in ein Lokal fĂŒhren, welches im fĂŒnften Stock lag mit Aussicht auf die Stadt. Es war edel gestuhlt und HĂ€ppchen waren schon auf dem Tisch, die Musiker haben sich auch schon bereit gemacht. Nach diesem langen, aufregenden und nervigen Tag irgendwie schön, aber auch zuviel. Wir wussten nicht recht was uns erwartete und die Menschen, welche kamen waren recht rausgepĂŒtzelt (Highheels, schöne Röcke, Krawatten….aber auch JeanstrĂ€ger- zum GlĂŒck). Wir wussten aber, das der Ganze Spass uns siebzig Lira kostete pro Nase und fast schon wollten wir klemmen, aber das konnten wir auch nicht. Wir haben dann  diese HĂ€ppchen gegessen und im spĂ€teren Abend, als die Leute tanzten (ich und Michi auch) wurden wir noch zum Rakitrinken eingeladen… spĂ€ter haben wir realisiert, dass es da eigentlich ums tanzen etwas essen und vorallem ums trinken ging (Raki und Wein, soviel, wie man eben wollte). Wir konnten das ganze nicht richtig ausnutzen, waren mĂŒde, Michael schon ewig bettreif und so zahlten wir und verabschiedeten uns um zehn Uhr vom Tisch, als es eigentlich so richtig losging. Also raki zacki ins Bett wir sind völlig sacki. Und morgen…..

Am nĂ€chsten Tag laufen wir die FussgĂ€nger- Einkaufsmeile zu Fuss Richtung Galatturm..FischerbrĂŒcke. Wir wollen die Hagia Sophia besichtigen. Überall gibt es Erstaunliches…das TaskimbĂ€hnchen, das durch die FussgĂ€ngerzone fuhr, MusikgeschĂ€fte…schöne Kleider..schick angezogene Touristen (viele TĂŒrken)…SouvenierlĂ€den…Bars…Cafes…schlendernde Leute…auf der FischerbrĂŒcke ein Fischer nach dem Anderen..hupenden Verkehr…Schiffe, Tram, kleine StĂ€nde mit Brezeln.

Auf dem Platz angelangt, wo die einzigartige Hagia Sophia steht und weiter hinten die blaue Moschee, erwartet uns eine lange Menschenschlange, welche dem berĂŒhmten Museum einen Besuch abstatten wollte. Das Warten lohnte sich..wir waren alle drei ĂŒberwĂ€tigt von der Schönheit dieser ehemaligen byzantischen Kirche, die spĂ€ter eine Moschee wurde und heute ein Museum ist. Wir bewunderten Mosaike, die Architektur und lasen von ihrer Geschichte,wir liessen den riesigen Raum auf uns wirken. Es war eine wundervoller Besuch.

In einem nahegelegenen Park schauten wir den Leuten zu und ruhten im Schatten aus. All die EindrĂŒcke machen doch auch MĂŒde. Mit der Metro sind wir dann bis ĂŒber die FischerbrĂŒcke und das letzte StĂŒck laufen wir zum Hotel. Nach einem einfachen Essen gehen wir dann schlafen und am nĂ€chsten Morgen wollen wir in Ruhe die blaue Moschee und den Bazar anschauen. Leider war dann Sonntag und vom Bazar war sehr wenig zu sehen, weil dann viele Teile des Bazars geschlossen waren, was wir allerdings erst im Nachhinein realisierten. Tjach…

Am Montagmorgen machen wir uns ganz frĂŒh auf den Weg ĂŒber die BosporusbrĂŒcke. Den Weg dorthin haben wir genaustens durchdacht, weil wir uns nicht verfahren wollten in diese verkehrgeplagten Stadt. Es hat wirklich alles gut geklappt und Werni hat voll den Fahrsyle der TĂŒrken kopiert. Der Verkehr ist voll im Gang und eine Dunst-Smoggflocke hĂ€ngt schon ĂŒber der irren Stadt Istanbul, welche ich sicher nochmals in meinem Leben besuchen möchte. Nach der BrĂŒcke mĂŒssen wir noch eine Vignette lösen, die uns aber bei der Umfahrung Ankara auch nĂŒtzlich sein wird. So jetzt nur ja nicht runter von der Autobahn und ab nach Sile, wo wir einen Camping suchen möchten, d.h. wir wissen genau welchen (Internet sei dank).

Also tschĂŒss bis dann

Silvana Werni Michi

Über Kiyiköy-Karaburun nach Istanbul

Nachdem wir so herzlich in Kyiköy empfangen wurden, und ich eine Nacht von meinem „Stotternden Estafette“ getrĂ€umt hatte, verabschiedeten wir uns nach dem Sonnenaufgang von Steffi und Max, die mit ihren FahrrĂ€dern die Schlussetapppe nach Istanbul auf dem Programm hatten, danach erkundeten wir die sehenswerte SanddĂŒne mit Fluss und unternahmen einen Spaziergang zum Hafen. Sofort warf Michi seine selbstgebastelte Angelrute aus und schwupps hatte er schon den ersten Fisch gefangen (Wow).

Leider war das der einzige Fisch, wir kauften direkt bei den Fischern noch zwei Palamut’s.(ca 30 cm lang, Ă€hnlich wie eine Makarele) Wir schlenderten zurĂŒck und ich nahm die Estafette unter die Lupe. Nach dem ÜberprĂŒfen der ZĂŒndung, lief der Motor mehr oder weniger rund (Ein Irrtum, wie sich spĂ€ter heraus stellte). Michi hatte in einer grossen PfĂŒtze ein Menge Frösche entdeckt, die er mit seinem Fischernetz alle einfing.

Zum Znacht gabs den frischen Fisch, gegrillt, ein Bier dazu – ein richtiges Festessen. Den Abend verbrachten wir noch mit Monika und Paul, die am nĂ€chsten Tag aufbrachen.

Wir unternahmen wieder einen wunderschönen Spaziergang zum Meer und Hafen, assen in einem Restaurant noch Köfte (HackplĂ€tzchen), dazu eine Art FrĂŒhlingsrollen mit KĂ€se darin – und natĂŒrlich Pommes fĂŒr unseren Fischermeister.

MĂŒde legten wir uns ins Bett und beschlossen am nĂ€chsten Tag weiterzufahren.

Doch schon bei der Abfahrt merkte ich, dass der Motor keine Kraft hatte, er begann wieder zu rucken und zu stottern.

Wir mussten einen Reparaturstopp einlegen, Vergaser-Zerlegung, DĂŒsen kontrolieren: Nach einer halben Stunde gings weiter, anfangs ein bisschen besser, danach fast noch schlimmer. Vergaser zu putzen ohne Pressluft ist halt schwierig. Wir stotterten nach Saray, wo die Leute uns sofort zu einem Werkstattpark am Ende des Dorfes lotsten. In diesem Werkstattpark waren alle Sparten der AutoreparaturwerkstĂ€tten vorhanden. Leider waren die Sprachbarrieren ziemlich gross, da die meisten nur tĂŒrkisch und wenige Brocken englisch verstanden. Man schickte mich zum nĂ€chsten Dorf , wo es an der Hauptstrasse eine kleine Garage gab.

Sofort wurde mir geholfen – Vergaser zerlegt – mit Pressluft alles durchgeblasen – und nach rund einer Stunde konnten wir wieder weiterfahren, nachdem wir noch zusammen Tee getrunken, und mit HĂ€nden und FĂŒssen/tĂŒrkisch uns ĂŒber Renault’s unterhalten hatten. (in der Garage stand auch noch ein R12)

Wir steuerten Karaburun an, ein Ort  mit einem Hafen und wunderschöner KĂŒstenlandschaft. wir fanden einen schönen Ort ausserhalb, wo wir direkt am Meer an der SteilkĂŒste parkten. Nach Baden und Nachtessen mit ein paar aufsĂ€ssigen Ziegen, fuhren wir nochmals zurĂŒck ins Dorf, kauften noch zwei Bier, assen ein Eis, und fuhren zurĂŒck an unseren malerischen Standplatz.

Wir bestaunten den Sternenhimmel, der Boden war plötzlich ĂŒbersĂ€t mit ca. 8cm langen TausendfĂŒssler. Wir killten nach Bier auch noch den seit Dachsen mitgenommenen Vino spumanto – mĂŒde legten wir uns aufs Ohr – es war ein langer Tag gewesen.

Mitten in der Nacht begann der Estafette wild zu schaukeln, das Wetter hatte umgeschlagen, ein starker Wind war aufgezogen. Silvana hatte Angst, dass der Bus durch den Wind die Klippe hinunter ans Meer stĂŒrzen wĂŒrde, so parkierten wir im Dunkeln unsere Kiste an einen ruhigeren Ort. FrĂŒh morgens begann es stark zu regnen, wir hatten schlecht geschlafen – die Polizei stattete uns auch noch einen Besuch ab.

Wir beschlossen frĂŒh abzufahren -Istanbul erwartete uns.!!!