Nach der wunderschönen Euphratfahrt, blieben wir noch ca. zwei Stunden am FĂ€hrhafen, wo ich natĂŒrlich mit Michi fischen musste.
Leider hatten wir kein GlĂŒck, wie vor der Ăberfahrt, wo wir 2 Kleine Fische an Land gezogen hatten. Ich hatte noch die Möglichkeit mich mit einem deutschen Töfffahrer auszutauschen. Er wa rvor zwei Tage aus dem Iran zurĂŒck in die TĂŒrkei gefahren. Eigentlich wollte er bis nach Thailand fahren, da sein Motorrad tĂŒrkische Nummernschilder hatte, bekam er nur ein Carnet de Passage fĂŒr zwei Monate, dadurch musste er seine Reise vorzeitig abbrechen.
Nachdem die FĂ€hre abgelegt hatte, packten wir unsere Fischerutensilien zusammen. Weiter gings nach Simerek, danach bogen wir Richtung Norden ab Richtung Cimek, da wir uns nur noch ca 150 km von der syrischen Grenze weg befanden.
Plötzlich begann der Motor wie ein Traktor oder Helikopter an  zu klingen – wir erklommen noch eine Anhöhe und konnten unseren Esel auf dem Parkplatz einer ehemaligen Tankstelle parkieren. Genau vis Ă vis befand sich ein ArmeestĂŒtzpunkt- eigentlich kein guter Ort um zu bleiben. Bald waren wir von bewaffneten Soldaten umzingelt. Mit Dictionaire bewaffnet erklĂ€rten wir dem Vorgesetzten unser Problem. Er erklĂ€rte uns, dass wir nach Siverek oder Cermik fahren mĂŒssten, um den Auspuff zu schweissen. Der Flansch nach dem Kollektor war abgebrochen.
Wir fragten, ob wir hier ĂŒbernachten dĂŒrften, Ali (der Komandant) sagte „no problem“. Er fragte uns, ob wir Nachtessen wollte, und bald kamen zwei bewaffnete Soldaten mit drei Blechtablets mit Poulet, Reis, Salat und Trauben. Drei Brotlaibe mit einem Liter Wasser gabs noch dazu. Auch mit dem Farmer, der in der ehemaligen Tankstelle seinen Bauernhof eingerichtet hatte, war bald Kontakt geknĂŒpft – Michi konnte mit den Kindern spielen.
Am nĂ€chsten Morgen begleitete ich (Silvana) Devin, die 19 JĂ€hrige Bauerntochter. Mit HĂ€nden, Zeichen und auf dem Boden Schreiben erfuhr ich, dass sie unverhiratet ist, eben 19 jĂ€hrig ist und dass sie erst mit 25 von zu Hause weg gehen möchte, um mit einem Mann zusammen zuleben. Sie ging mit der Karette zum Bauernhof, wo sie die HĂŒhner und KĂŒken fĂŒtterte, mir den Kuh/Rinderstall zeigte. Ich erklĂ€rte ihr, dass ich eine gleichaltrige Tochter habe (fast). Wir gingen weiter und sie holte noch einen Sack mit getrocknetem Mist, den sie spĂ€ter draussen unter einen kupfernen Kessel legte…sie waren daran KĂ€se zu machen. Sie zeigte mir, wo sie ihr Zimmer hatte und bald darauf schenkte sie mir Jughurt und gesalzenen KĂ€se. Ich zeigte ihr die Fotos meiner grossen Kinder und sie umarmte mich und kĂŒsste mich und glaubte ich wolle ihr die Fotos schenken. Mit MĂŒhe habe ich ihr erklĂ€rt, dass ich nur diese Fotos von meinen Kindern hatte und ich sie ihr nur zeigen wollte. Sie verstand mich dann doch, nachdem ich ihr vorsichtig die Bilder aus der Hand wegzog. Wir verabschiedeten uns noch herzlich mit KĂŒsschen.
Wir fuhren nach Cermik, wo der Estafette innert einer halben Stunde einen neuen Auspuffflansch bekam. und schon gings weiter, ĂŒber kleinere PĂ€sse an einen Stausee vor Elazig, wo ich noch schnell den Anlasser austauschte, wĂ€hrend Michi und Silvana fischten und sich in der Sonne rĂ€kelten.
Ăber Elazig steuerten wir direkt wieder den nĂ€chsten Stausee an, wo wir zwei Tage pausierten-eine Oase direkt am Strand. Man verwöhnte uns mit Trauben(ĂsĂŒm), GranatĂ€pfel, Frischen GeissenkĂ€se(der KĂŒhlschrank miefte, wir konnten ihn nicht essen und schenkten ihn vor unserer Weiterreise einem alten Farmer, der uns mit Trauben beschenkt hatte. Fische fingen wir keine- zu schönes Wetter liessen wir uns belehren- doch plötzlich stand ein Mann mit frisch zubereitetem Balak (Fisch) vor uns – fritiert mit fritierten Felchenfilets vergleichbar.
Am Montag 15.10 gings ĂŒber das Hochland, PĂ€sse, Stauseen nach Tatvan, einer grossen Stadt am Vansee 1700m.ĂŒ.M, der durch die umliegenden VulkĂ€ne stark alkalisch und salzig ist, er gefriert auch nicht im Winter, wo Temparaturen bis -20 Grad herrschen.
Hier haben wir auf einem Tankstellenplatz Platz gefunden und erholen uns mit SpaziergÀngen am See und durch die Stadt.
Heute geht es weiter Richtung Van, wo ja ein Paket aus der Schweiz auf uns wartet
Bis bald
Silvana &Â Michi & Werni
Werni&Silvana&Michi