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Von Karimabad zum Khunjerab-Pass 4700 m.ĂŒ.M.

Von Karimabad ging’s weiter den KKH hinauf. Nach rund 50 km versperrt der Attabad-Lake seit rund drei Jahren die Durchfahrt. Es hat sich ein 20 km langer Stausee gebildet, nachdem ein grosser Felssturz den Flusslauf verschĂŒttet hatte. Mit einfachen Schiffen werden die Lebensmittel und Fahrzeuge ĂŒber den See geschifft (seht die Blogfotos). Die Landschaft, die Berge, der Flusslauf und die Strasse sind faszinierend. Mit der schwedischen Familie Poznic zusammen bereisen wir diesen letzten Abschnitt. Wir haben in Pokhara (Nepal) zusammen die Bewilligung fĂŒr die Chinadurchreise gemacht. Der GrenzĂŒbertritt ist auf den 1. Juli geplant.

Leider ist unsere Pakistan -Euphorie ein bisschen getrĂŒbt, kurz bevor wir Karimabad verlassen haben, hat uns die traurige Nachricht aus Chillas (200km entfernt) erreicht- 10 auslĂ€ndische Klettertouristen sind am Nanga Parnat  im Basecamp umgebracht worden.

Doch hier nach der SeeĂŒberquerung fĂŒhlen wir uns sicher, die Menschen sind herzlich. Über Gulmit – Passu- erreichen wir Sost. Die letzte Nacht verbringen wir auf dem Parkplatz des PTCD – Hotel. Am 30. Juni morgens passieren wir die pakistanische Grenze. Im Grenzgebiet befindet sich der Khunjerab Nationalpark (8$ pro Person). Wir beschliessen im Niemandsland, 20 km vor der Passhöhe, noch einmal zu ĂŒbernachten. Wir kriegen die Erlaubnis der Grenzpolizei unser Nachtlager aufzustellen im Nationalpark. Pia darf an diesem speziellen Ort  ihren 40- ten Geburtstag feiern mit Kuchen und Silvana`s selbst gemachter Vanillecreme.Super Sache!!Am nĂ€chsten Morgen tukkert die Estafette ohne Murren auf die Passhöhe. Beim Pakistan Border werden wir noch zu einer Tasse Chai eingeladen, dann gibt’s noch Erinnerungs-Fotos mit den Pakistanis- Pakistan – we will come back!!!!!!  Pakistan is so beautyfull!!!

Werni &Silvana& Michael

 

Karim Abad Hunza

Karim Abad 21.06.2013

Nachdem wir in Gilgit, das auf ca. 1800m.ĂŒ.M. liegt, sieben Tage geblieben sind und die wunderbare Aussicht zum Rakaposhi oder den Diljardu Baui genossen, uns im Pool von Qayum erfrischt und uns am Garten erfreut, den besten Aprikosensaft der Stadt gekostet haben und fĂŒrchterlich auf der Suche nach einem „unsere Creditkarten akzeptierenden“ Automaten waren (leider vergebens!! hĂ€tten eben in Islamabad genĂŒgend abheben sollen-was wir nicht gewusst haben), sind wir weiter nach Karimabad, das auf 2500 m.ĂŒ.M liegt.

Es ist eine Oase umgeben von Bergen mit dicken Schneekuppen in der Ferne und riesigen Gletscherfeldern. Sie heissen Rakaposhi (hier sehen wir ihn von der anderen Seite, als in Gilgit), Ladyfinger, Ultar 1, Ultar 2, Diran, Golden Peak,….Hier wird alles mit einem ausgeklĂŒgelten BewĂ€sserungssystem getrĂ€nkt: BĂ€ume, GemĂŒse und Wiesen. Das Wasser wird vom Gletscher gefasst und in verschiedenen, unzĂ€hligen WasserkanĂ€len verteilt. Es hat eine silbergraue- braune Farbe und die Lokalen und ein paar wenige Touristen trinken dieses mit Mineralien angereicherte Wasser mit vollem Genuss. Ohne diese „Wasserverteilung“, wĂ€re hier alles ziemlich öde und trocken. Von Weitem hört man den Gilgit durch das weite Tal tosen. Da oben sind wir verschont von Hitze, lĂ€stigen Fliegen und MĂŒcken.

Hier gibt es Hunzabrot zu essen und wunderbare Fleischspiesschen. Auch sonst bekommt man alles, was man so braucht…Butter, Milch, Toast, frisches GemĂŒse, Obst ….auch kann man Bier kaufen, was allerdings sehr teuer ist. Das billigere Chinabier ist im Moment nicht vorhanden. Was angeboten wird, aber eher unter der Theke oder privat, ist das Hunzawasser (Wein..od. Schnaps aus Trauben oder Mullberry).

Auch ganz typisch fĂŒr das StĂ€dtchen sind die verschieden DörrfrĂŒchte, vor allem Aprikosen und weisse und schwarze Mulberry, Aprikosenöl und Hunzahonig. Auch findet man im Ort schöne Steine (Garnit ist ein lokaler, roter Stein), Schmuck, allerlei Textilien. Schon zu alten Zeiten wurde hier gefeilscht, denn die Seidenstrasse geht hier vorbei und so ist es nicht verwunderlich, dass die Leute hier etwas vom GeschĂ€ften verstehen. Nur leider kommen nicht gar so viele Touristen vorbei, weil die Leute halt zu grosse Angst haben von diesem beeindruckenden Land.

Wir werden von diesen Menschen hier, die einen sehr lockeren Islam praktizieren (Frauen dĂŒrfen ohne Schleier rumlaufen), sehr warm empfangen und bald merken wir, dass sie sehr grosszĂŒgig, freundlich sind und „peacefool“ zusammen leben. Sie bieten allen Kindern hier seit zwanzig Jahren eine gute Schulbildung, was sich langsam auch auf das, auf der anderen Seite des Flusses liegende, sehr konservativ- muslimisches, kleines Königreich von Nagar, auswirkt. Vor nicht allzu langer Zeit war es richtig gefĂ€hrlich ĂŒber die BrĂŒcke zu wollen…verrĂŒckt, denn die von Nagar sind Schiiten und die von Karimabad Ismaeliten. In Karimabad sind mittlerweile 95% gebildet.

Die Frauen flechten oft zwei Zöpfe aus ihren Haaren und sie sehen dann schon ein bisschen wie Indianerinnen aus.

Von einem Nebental in Gilgit, das nach Chitral fĂŒhrt, habe ich Musik gehört, die sich ein bisschen wie das Getrommel von Indianermusik anhört – das war zu einem Anlass eines Festes des Kalashvolkes, die sehr besonders sind und die Frauen tragen wunderschön farbige Kleidung und das Volk liebt es Musik zu machen. Leider konnten wir das Volk nicht kennenlernen. Auch das bevorstehenden Polospiel, das hier schon sehr lange gespielt wird, können wir aus ZeitgrĂŒnden nicht ansehen. Schade!

Im Moment bereitet sich hier in Karimabad eine Musikgruppe im Freien auf die Feier des Todestages (11.Juli) von Aga Khan (aber das ist eine andere Geschichte) vor und zu unserem Erstaunen hören wir Trommelmusik und Dudelsack!!

Das sind eben noch die Auswirkungen des Kolonialreiches England. Überhalb der Baltitburg von Karimabad ist auch ein Viktoriadenkmal zu sehen – natĂŒrlich auch aus dieser Zeit.

Hier in Karimabad begegnen wir wieder Elstern, Baumnuss- und KirschbÀume, auch der Löwenzahn, der Klee, der Spitzwegerich und die Wegwarte tauchen auf.

Im Moment kann man ĂŒberall reife Kirschen kaufen oder direkt vom Baum pflĂŒcken, wie hier im Hunzapalace, wo wir auf dem Parkplatz einquartiert sind und im Garten die Aussicht zu den Bergen geniessen, was essen, „onlinlen“ oder eben Kirschen pflĂŒcken. Auch hatten wir ein kleine, abendliche Audienz bei der Prinzessin von Hunza, draussen im Garten bei einem Chai und Hunzabrot. Sie hatte viel Interessantes von ihrem kleinen Königreich zu berichten und wir konnten auch unsere Neugierde ĂŒber diesen Flecken Erde stillen. Was mich sehr beindrucke ist, dass hier keine Armut herrscht.

Sogar Prinz Charles soll hier zu Besuch gewesen sein und wir dĂŒrfen hier einfach auf dem Parkplatz unsere „Zelte“ aufschlagen und ganz in der NĂ€he der königlichen Familie leben und ein SchwĂ€tzchen abhalten mit dem Mir of Hunza oder der Prinzessin of Hunza.

Bald im Juli werden die Aprikosen reif sein, die jetzt an den krĂ€ftigen, alten AprikosenbĂ€umen hĂ€ngen. Leider sind wir dann ĂŒber alle sieben Berge.

Karimabad ist auch ideal zum trecken. Gestern war Werni allein zum Ladyfinger gewandert und heute bin ich mit Pia und deren achtjĂ€hrigen Sohn, Luca, los. Bis zum Basecamp wandert wir gut sechs Stunden hin und zurĂŒck und das Camp liegt so auf 3500m.ĂŒ.M. Zu ĂŒberwinden gibt es den Wasserkanal, der von einem Abgrund flankiert ist …. bin möglichst am Felsen nach gelaufen!! Dann muss man ca. eine Stunde eine Schotterhalde hinaufsteigen, wo man besser nicht in die Höhe schaute, denn da sah man Felsbrocken auf dem Felsen in sehr prekĂ€rer Schieflage sitzten und die Schotterhalde bestand aus heruntergefallen zum Teil ziemlich grossen Felsbrocken…ja aber wenn die Schutzengel gut aufgepasst hatten, eröffnete sich ein so schöner Anblick der Berge, dass man sich im Gras niederlĂ€sst die Aussicht geniesst, den sehr nahen Gletscher riecht und etwas weniges isst und das feinste Wasser trinkt, frisch ab der Quelle.

Pia, Milan, Luca und Tanja haben wir in Agonda (Indien) kennengelernt und in Pokhara (Nepal) wieder getroffen. Dort haben wir beschlossen gemeinsam den KKH Karakorum Hightway zu bewĂ€ltigen, was wir im Moment auch fleissig dran sind! Michael ist sehr glĂŒcklich, da er super mit den schwedischen Kindern spielen kann. VerstĂ€ndigungsprobleme gibt es fast keine, denn sie unterhalten sich englisch, was Michael gezwungenermassen in Indien lernen musste, wollte er sich mit den „Schweden“ unterhalten. Nun sind wir also gemeinsam ein StĂŒck unterwegs und bezwingen den Karakorum….und als nĂ€chstes den See, der durch einen riesigen Felssturtz gebildet wurde und r nur mit einer FĂ€hre zu ĂŒberwinden ist. Wobei zwei Boote zusammen befestigt werden, um dann das Fahrzeug ĂŒber eine selbstgebaute Rampe raufzufahren und festzubinden und dann eben ĂŒberzusetzten….ja ziemlich abenteuerlich und etwas nervös sind wir schon alle. Vielleicht nicht alle gleich stark!-))

Im Moment geniessen wir hier das Leben in diesem besonderen Ecken von der Welt – dem Nordpakistan – wo die Gebirge des Hindukusch, des Himalajas und des Tianshans zusammenkommen.

Bis bald

Silvana&Werni&Michael

Back in Pakistan

Pakistan 09.06.2013
ZurĂŒck in Pakistan. Wir werden von den Menschen hier freundlich empfangen. Wir fahren nach den unbĂŒrokratischen ZollformalitĂ€ten zu unseren Freunden nach Gujranwala. Nun können wir den neuen Pool testen, unsere Rosen, die wir das letzte Mal mitgebracht haben, sind auch schon angewachsen.
Nach einer Hotelnacht mit WiFi und AC fahren wir weiter nach Islamabad zu unserem vertrauten Platz „Rose and Jasmine Garden Campsite“,den wir schon Ende Dezember angesteuert haben. Ein deutscher Motoradfahrer, eine spanische Family mit vierjĂ€hrigem Sohn und 3 Backpackers , 2 Portugiesen und ein Australier sind auch noch hier. Fleissig werden Neuigkeiten ausgetauscht. Am letzten Abend besuchen wir noch ein pakistanisches Musikfestival- very nice.
Islamabad hat uns gut getan, wir fĂŒhlen uns wohl da in Pakistan- keine Hektik wie in Indien. Die Menschen schĂ€tzen sich glĂŒcklich, sich mit den noch wenigen Touristen unterhalten zu können, wollen wissen, wieso wir Pakistan besuchen und ob Indien oder Pakistan schöner sei. Sie winken unserer Estafette zu, strecken die Daumen in die Luft.
Einen kleinen Wermutstropfen gibt es, es herrschen Temperaturen von 45 Grad tagsĂŒber, nachts ĂŒber 30 Grad und die Moskitos ĂŒberfallen uns im Schlaf –AC gibt’s im Estafette nicht.
Wir wollen nun möglichst schnell den Karakurram Highway hochfahren und unsere letzte Zeit in Pakistan im kĂŒhlen Norden geniessen.
Nach vier ruhigen erholsamen Tagen haben wir heute Islamabad verlassen – Abenteuer KKH!

Islamabad

Islamabad: 17.12.2012
Seit Dienstagabend sind wir in Islamabad und wollten eigentlich sofort in die indische Botschaft. Der Zutritt wurde uns von der Polizei verweigert, wir brÀuchten eine Vorladung, wir könnten nicht mit dem Fahrzeug in das bewachte Botschaften-Areal hineinfahren. Alle Botschaften befinden sich in einem eingezÀunten, hochbewachten GelÀnde. Ich durfte jedoch mit Polizeieskorte zur Schweizer Botschaft, ohne Estafette.
Hier wurde mir der Weg zu den Botschaften erklĂ€rt. Es gĂ€be ein Shuttlebus Terminal am anderen Ende des Areals. Von da gelangt man in die gewĂŒnschte Botschaft. Da es fĂŒr heute zu spĂ€t war, fuhren wir zu einem grossen Parkplatz (Market), wo wir noch Passfotos machten und im Kentucky Fried Chicken dinierten. Wir ĂŒbernachteten auf dem Parkplatz und wurden von der Polizei um Mitternacht geweckt. Sie wĂŒnschten uns eine gute, erholsame Nacht.
Am nĂ€chsten Morgen ging‘s zum BotschaftsgelĂ€nde. Am Shuttle-Point erklĂ€rte man uns, dass die Indische High Commission seit Montag 10. Dezember keine Visa mehr direkt ausstellt. Wir könnten die Visa bei einem lizensierten BĂŒro in Islamabad beantragen. Also wieder zurĂŒck in die Stadt.
Auf dem BĂŒro wurden wir informiert, dass wir die Onlineversion des Antragsformulars auszufĂŒllen hĂ€tten. Im nahgelegenen Internet-CafĂ© kĂ€mpften wir den ganzen Nachmittag mit den TĂŒcken der Internetverbindung (Die Computer waren sicher 10 Jahre alt- die Verbindung, wenn sie existierte wahnsinnig langsam)
Endlich waren die drei Antragsformulare ausgedruckt, die benötigten Papiere kopiert, das Couvert des Kuriers beschriftet. Der Chef erklĂ€rte mir, er werde morgen persönlich in der indischen Botschaft anwesend sein und sich fĂŒr uns einsetzen, ich solle morgen um 16.00 PM ins BĂŒro kommen. Am Abend installierten wir unseren Bus im Tourist Camp, einem wunderprĂ€chtigen Park mit WC- Anlage, Kittchen, Family-Room, leider Alles in einem heruntergekommenen Zustand. Wir verbrachten eine ruhige Nacht, doch am Morgen begann es zu regnen, es war kalt.
Am Abend erkundigte ich mich nach meinen Visa, man erklĂ€rte mir, dass alle AntrĂ€ge zum BĂŒro zurĂŒckgekommen seien – Fehler des Kurierdienstes. (Ha- ha, was soll man da sagen!!!).
Die zweite Nacht war kĂŒhl und es regnete immer noch in Strömen. Zum GlĂŒck regnete es nicht in unsere Estafette rein. Wir dachten an all die Armen, die unter BĂ€umen in Plachen-Zelten hausten und all die bettelnden Kinder, ohne warme Kleidung, Socken und Schuhe.
Wir fanden in der NĂ€he ein Hotel mit einem Parkplatz und beschlossen, unser Heim fĂŒr ein paar Tage zu wechseln.
Am Abend erklÀrte man mir, dass unsere AntrÀge nun auf der indischen Botschaft seien, und sie ab Montag bearbeitet werden. (hoffentlich!)
So hausen wir halt vorerst im Hotel- warten auf die Visa- erkunden die Stadt- schlagen uns die Zeit um die Ohren- we like Pakistan! Essen super scharf
.Michael say spicy, unsere Estafette dient als Esszimmer und KĂŒche, da es im Hotel nichts gibt.
Wenigstens hat das Wetter wieder gewechselt- Sonnenaufgang vor dem Hotelfenster- kreisende Raubvögel ĂŒber der Stadt. So jetzt gehen wir noch in den Jasmin und Rosengarten und geniessen die Natur im Park.

(15.12.2012) Heute sind wir durch den Jasmine & Rose Garden spaziert. Dahinter liegt ein grosses AusstellungsgelĂ€nde. Das Pak.-China Friendship Centre Islamabad. Dieses Wochenende ist dort eine SportschĂŒtzenausstellung In- und Outdoor. Wir werden höflich hereingebeten und erhalten sofort zwei VIP Ausweise. Reiche Pakistani, AuslĂ€nder bestaunen die prĂ€sentierten PrĂ€zisionsfeuerwaffen und Gewehre. Auch Familien mit kleinen Kindern. Ich sehe kleine Jungs, die mit Faustfeuerwaffen hantieren und fĂŒhle mich im falschen Film. Gerade heute haben wir die erschĂŒtternde News aus Amerika vernommen, dass ein 20-jĂ€hriger in einer Schule 20 Kinder und 7 Erwachsene erschossen hat – und hier bestaunen die Menschen (sogar Kinder hantieren mit den Waffen) die PrĂ€zisionswaffen und fachsimpeln. Wir verlassen bald die Ausstellung. Am Abend gibt`s spicy-Rice mit spicy Chicken. Wir schauen noch ein paar Tier-Filme im TV und schlafen frĂŒh ein.
(16.12.2012) Heute wanderten wir zum Monument of Pakistan, bestellten uns noch eine Spicy Omelette mit Chapati, die wir unterwegs im Rose & Jasmine Garden vertilgten. Vom Omeletten-Stand wurden wir den ganzen Weg von einem Ă€lteren „irren“ Mann verfolgt, jedes Mal wenn wir anhielten, stoppte er neben uns, wartete bis wir weitergingen. Silvana wurde es unheimlich. Nach einer guten halben Stunde erreichten wir die Parkanlage mit dem eindrĂŒcklichen Monument. Wir rasteten in der Parkanlage, der Irre hatte uns wieder entdeckt und wollte sich sogar zu uns an den Tisch setzen, was ich ihm untersagte!! ZurĂŒck im Hotel kochte uns Silvana Rice (not spicy), dazu gab es spicy Chicken und Salat – ich glaube, wir haben im Iran und Pakistan insgesamt sicher schon 20 HĂŒhner verspeist!!!
Die HĂŒhner kauft man hier lebendig, sie werden frisch geschlachtet, die Federn mit der Haut abgezogen!!
(17.12.2012) Jetzt gehen wir ins „schnelle“ Internet-Cafe, um Fotos und diesen Text auf unseren Blog zu laden- mal schauen, wie viele Stunden das dauert.
WAS MACHEN UNSERE INDIA-VISA???????????????
byby
Werni, Silvana und Michael

Royal Garden

10.12.12

Wir sind im Hotel Rojal Garden in Gujranwala. Weg von der Hektik des Stadtlebens, des Staubs, der Menschenmenge, der Enge der vielen neugierigen, dunklen Augen. Herr Hussein Arif hat uns eingeladen dort zu bleiben und es uns einfach ohne Sorgen gut gehen zu lassen. Er besitzt drei Firmen, darunter auch eine Recyclingfirma. Es werden Kompresoren aus Europa und der USA importiert. Diese werden in Handarbeit zerlegt, um die wertvollen Rohstoffe, wie Kupfer zu gewinnen. Er beschĂ€ftigt eine Menge Menschen. Bald gibt es einen neuen BĂŒrotrakt und sein Stolz, sein Garten mit Swimmingpool wir auch bald fertiggestellt sein. Sogar einen sauberen gepflegten Stall fĂŒr KĂŒhe ist vorhanden und die HĂŒhner haben auch ihren Platz.  Vor dem Fabrikeingang hĂ€ngt eine riesengrosses Plakat, mit Leuten, die in der Provinz Punjap gewĂ€hlt werden wollen und auch Herr Hussein ist darauf abgebildet. Alles hat er uns gezeigt, nachdem wir seine Villa verlassen haben und wir zusammen gegessen haben – immer mit einer ruhigen, stillen und freundlichen Art.

Seine Villa, die wir fast nicht gefunden haben, liegt mitten in Gujranwala, einer sehr chaotisch Stadt.  Der Zufall schickte uns einen Mann, der mit Herrn Hussein GeschĂ€fte machte und der fĂŒhrte uns hin durch ein Gewirr von StĂ€nden, Karren hupenden Autos und Tucktuck, die einem den RĂŒckspiegel abreissen wollten (natĂŒrlich nicht extra-es einfach enge in den Strassen!!)-ein riesen Durcheinander -was man da nicht alles sieht Schafsköpfe gekochte und rohe, HĂŒhnerbeine am Boden, gefĂ€rbte Bibelis, ein Mann der HĂŒhner schlachtet………..Fast haben wir geglaubt wir werden von dieser Stadt verschlungen. Immer wieder schellte das Telefon von Werni, denn unsere Gastgeber machten sich Sorge, ob wir das Haus jemals finden wĂŒrden und ob unsere Vorfahrer ihren Job auch gut machen wĂŒrden. Als wir dann endlich durch das Eingangstor fuhren, erwartete uns eine völlig andere Welt, die war ruhig, sauber, gepflegt und grĂŒn. Werni, Michael und ich wurden von den Bediensten empfangen und im Empfangsraum mit Mangosaft verwöhnt. Auch wurden uns  bald ein paar lecker HĂ€ppchen serviert…..alles in einem wunderbar, eingerichtetne und noblen Empfangssaal. Wir haben nur noch gestaunt und sassen brav mit ĂŒbereinandergeschlagenen Beinen auf dem Sofa, wo wir sehr vornehm die HĂ€ppchen genossen haben. Etwas störte doch etwas das Bild und das waren unsere Bergschuhe, die passten echt nicht zum Ganzen oder doch?

Silvana, Werni und Michael (der am liebsten eine Woche in der Villa bleiben wollte und es den Herren sogar gesagt hat;-)))

 

Lahore

8. Dezember 2012

Hallo ihr Lieben ich kann es kaum selber glauben….aber wir sind in Lahore. Nur noch ca. dreissig Kilometer und das noch zu machende  indische Visa trennen uns von Indien. Im Eilzugstempo sind wir durch ein Land mit 1001 Gesichtern gefahren…immer in Begleitung einer bewaffneten Eskorte. Mal hiessen sie Levies mal Elite, mal waren sie ĂŒberaus freundlich und fröhlich, mal ernst und ober nervös, mal wollten sie Fotos machen, mal hatten wir fast keine Zeit, um „Pipi“ zu machen, da es sogar fliegende Wechsel gab (eine Eskorte wartete bereits am Strassenrand und es gab ein kurzes ÜbergabegesprĂ€ch oder gar keines und es ging dann gleich weiter). In einer Woche durch WĂŒsten, Oasen, StĂ€dte, staubige Dörfer, an verschiedenen Kulturlandschaften vorbei (Zuckerrohr-und Reisfelder, Baumwoll- und Mangoplantagen, MandelbĂ€ume, Maisfelder und zuletzt an Kartoffelfelder, die erst eben angepflanzt werden oder bei denen die Stauden schon zum Boden rausgucken…) und an wunderbaren Bergketten vorbei.

Die Leute lachen einem zu, zeigen den Daumen nach oben (zum GlĂŒck!!), winken oder schauen einfach mit verwunderten und neugiergen Augen. Wir (ein Italiener Paolo und eine Canadiern Lyndsie auf einer Vespa, ein französisches PĂ€rchen Olivier und Olivia mit ihrem Renault Saviem..spĂ€ter kam noch kurz ein Ukrainer mit seinem BMW 1100 dazu)  fuhren zusammen und ĂŒbernachteten meistens in den Polizeistationen, die very save sind, oder in einem bewachten Hotel. Soviele  AK 47 habe ich noch nie gesehen….

Die Pakistaner sind FrĂŒhaufsteher und wahnsinnig fleissig..muss man auch sein..sonst kommt man glaube ich nirgends hin. Es hat wahnsinnig viel LĂ€den. Alle bieten das an was sie können…Essen, Dienstleistungen, wie Coiffeur am Strassenrand ( da braucht man einen Spiegel, einen Sitz, Schere, BĂŒrste, rasierzeug, TĂŒchlein und ein Tischchen und es kann losgehen…) Auf dem Lande sieht man die Schafe mit den ĂŒberdimensional, langen Ohren, WasserbĂŒffel, Eselkarren und Ochsengespanne, einzelne Kamel, aber auch Kamelherden und Ziegenherden. Was auch auffĂ€llt sind die Lastwagen, die bunter und schrillernder nicht sein können und auch die ĂŒberladenen Traktoren.

Die Temperaturen sind wieder sehr angenehm..so 18 Grad in der Nacht und am Tag so 26 Grad. Ich kann mir kaum die weisse Schweiz vorstellen, die ja momentan genug Schnee hat. Morgen wollen wir in Richtung Islamabad. Wir haben eine Adresse, wo wir eine Weile bleiben können, um von dort aus evt. mit den öffentlichen Verkehrsmitteln eben nach Islamabad fahren werden, um die FormalitĂ€ten zu erledigen  fĂŒr ein indisches Visa.

so bis bald

Silvana, Michi und Werni

 

Von Quetta nach Jacobadad

Heute Morgen ging`s los, von Quetta aus Richtung SĂŒden nach Jacobadad. Die Polizeieskorte war pĂŒnktlich um 8.00H da. Nach Benzin tanken (endlich wieder Benzin von der Tankstelle mit anstĂ€ndiger Oktanzahl  -90 Oktan; Iran hat nur ca. 85 Oktan). Wir kommen zĂŒgig voran, durch die Berge mit wunderbaren Oasen. SpĂ€ter erreichen wir die pakistanische Tiefland- Ebene. Hier hat sich Mitte September eine Flutkatastrophe  ereignet. Die Menschen sitzen mit ihrer Habe, die sie retten konnten (Tiere, Hausrat-Familie?) am Strassenrand. Das Leben geht weiter, die armen Menschen grĂŒssen uns, die Kinder stehen mit  leuchtenden, fragenden Augen neben der Strasse. Irgendwie ist die Welt ungerecht- immer trifft es die Ärmsten  – warum???

Mit TrĂ€nen in den Augen passieren wir diesen Teil von Pakistan und kommen mĂŒde und erledigt von den gewaltigen EindrĂŒcken in Jacobadad an.

Mehr Informationen unter

http://www.caritas-international.de/hilfeweltweit/asien/pakistan/situation/pakistanueber4millionenbrauchenfluthilfe?show=situation

Michael, Werni, Silvana

Von Bam (Iran) nach Quetta (Pakistan)

Von Bam sind wir weiter zur Grenze nach Zahedan gefahren. Die zwei Tage mit  Krin und Shoheila haben uns gut getan. Wir konnten uns uns gut erholen, den Bus checken (Benzinpumpe und Fettnippel der Lenkung schmieren), und uns ĂŒber Pakistan und Indien austauschen. ( Die Beiden sind von Indien ĂŒber Pakistan auf der RĂŒckreise).

In Bam haben wir noch 50l Benzin in Reservekanistern  gebunkert, denn es ist mĂŒhsam, nach der Irangrenze anstĂ€ndiges Benzin zu finden, es wird viel Benzin nach Pakistan geschmuggelt, da es viel billiger ist im Iran, als in Pakistan.

Die iranische Polizei-Eskorte hatte uns in Bam verloren, so starteten wir mit Elan in diesen Tag, wir hofften möglichst schnell die Grenze zu erreichen. Doch nach rund 30 km wurden wir gestoppt. Wir wurden von der Polizei zu einem Checkpoint eskortiert, wo wir von den schon bekannten Couple mit der Vespa  empfangen wurden. Ein Italiener  und eine Kanadierin auf einer Vespa sind auch auf dem Weg nach Indien. Nun wurden wir von einer Eskorte nach der  anderen durch Belutschistan begleitet. Bei jeder Übergabe mussten wir lange warten, entweder war die nĂ€chste Eskorte nicht da oder wir verloren viel Zeit mit Schreiberei, jedesmal  wurden unsere PĂ€sse weitergereicht. Leider erreichten wir die Grenze nicht und mussten in Zahedan  auf einem Hotelparkplatz ĂŒbernachten.

Die letzten 80 km zur Grenze mussten wir am nĂ€chsten Tag zurĂŒcklegen. An der Grenze hat ein iranischer Polizeimann all unser Papierkram erledigt und nach 1 Stunde hatten wir die iranische Borderstation passiert. Welcome in Pakistan!!

Auf pakistanischer Seite (in Taftan) wurden wir schnell ins Custom House begleitet, wo wir noch das Carnet de passage (Dokument fĂŒr das Auto)erledigten und die MilitĂ€reskorte (Levies Force )fĂŒr den nĂ€chsten Tag besprachen. Auch gab es Chai und wir wurden von allen liebevoll empfangen. Am Abend machten wir eine Pfanne Rissotto mit Steinpilzen und luden Paolo und Lindsey zum „Znacht“ ein.

Am nĂ€chsten Morgen machte ich zusammen mit Michael Fotos von den komplett verzierten Pakistanischen Lastwagen. Dann die grosse ErnĂŒchterung!!  All meine Benzin-Reservekanister wurden uns wĂ€hrend der Nacht aus dem  Estafette gestohlen, das TĂŒrschloss aufgebrochen –  welcome in Pakistan!!!! Nun mussten wir halt unterwegs nach Quetta  Benzin kaufen.

Wir beschlossen die Strecke an der afgahnischen Grenze entlang mit der Vespa zusammen zurĂŒckzulegen und machten Station in Dalbandin und Nushky, wo wir jeweils auf der Police-Station ĂŒbernachteten- wirklich „wunderschöne“ PlĂ€tze. Die Polizisten  haben uns sehr freundlich empfangen. Auf dem Streckenabschnitt von Tavtan wurden wir von diversen Polizeieskorten begleitet, meistens sass ein bewaffneter Polizist in meiner Estafette, am Schluss wurden wir von einem Toyota-Pickup mit bewaffneten Polizisten nach Quetta eskortiert. Auf dieser Strecke, mit zwei PĂ€ssen durch WĂŒste mit wunderbaren, bewĂ€sserten Oasen haben wir um die 500 Landschafts-bilder gemacht.  Die Strasse durch diese beeindruckende Landschaft war „hervorragend“ schlecht. Schlaglöcher wie Bombenkrater, Schotterpisten mit  Schlaglöcher wie Bombenkrater und wunderbar, geteerte Luxuspisten  ohne Schlaglöchern wie Bombenkrater,  dafĂŒr mit Bodenwellen wie Flutwellen. Unsere Pneus haben all diese widrigen UmstĂ€nde weggesteckt und, die nĂ€chsten Etappen stehen vor uns – 1200 km nach Lahore.

werni & silvana