Von Berichten wussten wir, dass diese Stadt alle Autofahrernerven brauchte und so kam es auch heraus…Früher als uns Lieb war, waren wir gefangen in einer Autoschlage auf der Autobahn in Richtung Istanbul mit hupenden, links und rechts einspurenden Autos, eine Unmenge von frechen Taxifahrern, Bussen, Lastwagen und Schilder, die kein Mensch verstand. Wir wussten nicht richtig in welche Richtung und waren ziemlich überfordert…Wir irrten zwei Stunden herum, tankten (leider habe ich dort noch unsere Türkeikarte liegengelassen – was das Ganze gar nicht vereinfachte -) bis wir einen Parkplatz sichteten (Michi!!), wo andere Wohnwagen parkiert waren. Dort stellen wir unseren Estafette hin. Wie sich herausstellt genau vor dem Stadion von der Heimmannschaft von Istanbul und vor dem Palast von Atatürk. Nicht schlecht! Wir machen eine Pause bei Teetrinken und dem Bewunderen des Bosporus. Riesige Tankschiffen, kleine Schiffchen, Schlepper alles mögliche von Schiffen sah man, die herrliche Aussicht zum andern Stadtteil und die Bosporusbrücke machte uns sehr Eindruck.
Nachdem wir uns einigermassen orientiert hatten, weil wir uns eine Citymap besorg hatten, steuerten wir zu Fuss den nächsten Touristen-Informationsstand an. Wir latschten dreissig Minuten im Istanbuler Verkehr herum…Der Mann vom Office sprach zum Glück französisch und er empfahl uns ein Hotel inmitten der Stadt, es sei sauber und o.k. Auch wollte er uns hinlotsen. (Für ihn recht praktisch, denn er wohnte gerade in der Nähe und der Fereiabend in ca. einer halben Stunde..) Wir latschten wieder zurück und fuhren durch den stressigen Verkehr zum Office.
Durch einen irren Feierabendverkehr mit zweimaligem Überqueren der „Fischerbrücke“, da wir nirgends kehren konnten, erreichten wir durch ein überaus enges Gässchen erleichtert das kleine Hotel. Das Hotel war o.k leider ohne Aussicht..janu…Der Herr vom Office, wollte uns noch mitnehmen zu einem Essen, wo dann auch getanzt wurde mit Musik und so.
So haben wir uns frisch gemacht und liessen uns von ihm in ein Lokal führen, welches im fünften Stock lag mit Aussicht auf die Stadt. Es war edel gestuhlt und Häppchen waren schon auf dem Tisch, die Musiker haben sich auch schon bereit gemacht. Nach diesem langen, aufregenden und nervigen Tag irgendwie schön, aber auch zuviel. Wir wussten nicht recht was uns erwartete und die Menschen, welche kamen waren recht rausgepützelt (Highheels, schöne Röcke, Krawatten….aber auch Jeansträger- zum Glück). Wir wussten aber, das der Ganze Spass uns siebzig Lira kostete pro Nase und fast schon wollten wir klemmen, aber das konnten wir auch nicht. Wir haben dann diese Häppchen gegessen und im späteren Abend, als die Leute tanzten (ich und Michi auch) wurden wir noch zum Rakitrinken eingeladen… später haben wir realisiert, dass es da eigentlich ums tanzen etwas essen und vorallem ums trinken ging (Raki und Wein, soviel, wie man eben wollte). Wir konnten das ganze nicht richtig ausnutzen, waren müde, Michael schon ewig bettreif und so zahlten wir und verabschiedeten uns um zehn Uhr vom Tisch, als es eigentlich so richtig losging. Also raki zacki ins Bett wir sind völlig sacki. Und morgen…..
Am nächsten Tag laufen wir die Fussgänger- Einkaufsmeile zu Fuss Richtung Galatturm..Fischerbrücke. Wir wollen die Hagia Sophia besichtigen. Überall gibt es Erstaunliches…das Taskimbähnchen, das durch die Fussgängerzone fuhr, Musikgeschäfte…schöne Kleider..schick angezogene Touristen (viele Türken)…Souvenierläden…Bars…Cafes…schlendernde Leute…auf der Fischerbrücke ein Fischer nach dem Anderen..hupenden Verkehr…Schiffe, Tram, kleine Stände mit Brezeln.
Auf dem Platz angelangt, wo die einzigartige Hagia Sophia steht und weiter hinten die blaue Moschee, erwartet uns eine lange Menschenschlange, welche dem berühmten Museum einen Besuch abstatten wollte. Das Warten lohnte sich..wir waren alle drei überwätigt von der Schönheit dieser ehemaligen byzantischen Kirche, die später eine Moschee wurde und heute ein Museum ist. Wir bewunderten Mosaike, die Architektur und lasen von ihrer Geschichte,wir liessen den riesigen Raum auf uns wirken. Es war eine wundervoller Besuch.
In einem nahegelegenen Park schauten wir den Leuten zu und ruhten im Schatten aus. All die Eindrücke machen doch auch Müde. Mit der Metro sind wir dann bis über die Fischerbrücke und das letzte Stück laufen wir zum Hotel. Nach einem einfachen Essen gehen wir dann schlafen und am nächsten Morgen wollen wir in Ruhe die blaue Moschee und den Bazar anschauen. Leider war dann Sonntag und vom Bazar war sehr wenig zu sehen, weil dann viele Teile des Bazars geschlossen waren, was wir allerdings erst im Nachhinein realisierten. Tjach…
Am Montagmorgen machen wir uns ganz früh auf den Weg über die Bosporusbrücke. Den Weg dorthin haben wir genaustens durchdacht, weil wir uns nicht verfahren wollten in diese verkehrgeplagten Stadt. Es hat wirklich alles gut geklappt und Werni hat voll den Fahrsyle der Türken kopiert. Der Verkehr ist voll im Gang und eine Dunst-Smoggflocke hängt schon über der irren Stadt Istanbul, welche ich sicher nochmals in meinem Leben besuchen möchte. Nach der Brücke müssen wir noch eine Vignette lösen, die uns aber bei der Umfahrung Ankara auch nützlich sein wird. So jetzt nur ja nicht runter von der Autobahn und ab nach Sile, wo wir einen Camping suchen möchten, d.h. wir wissen genau welchen (Internet sei dank).
Also tschüss bis dann
Silvana Werni Michi
Hallo Werner,
Ich zeige Albert eure Bilder regelmässig wir sind mit auf dem laufenden und immer gespannt was als nächstes kommt!
Gruss Heinz & Albert
Ihr lieben Globetrotter – wir sagen euch erst mal herzlichen Dank für die tollen Berichte. Sie lassen uns teilhaben an eurer gigantischen Reise, und manchmal haben wir fast das Gefühl, wir wären live dabei, so lebendig schreibt ihr euer Tagebuch. Ich höre die Autos hupen in Istanbul, rieche Abgase und Dürüm, und erschrecke selber bei jedem Geräusch das die Estafette von sich gibt. Am allerschönsten ist für uns grad die Vorstellung, wie ihr drei euch im 5. Stock die edlen Häppchen reinzieht….
Nun, hier in CH klopft der Herbst an die Tür. Heute war es richtig grauslig, Regen, kalt, die Galloways maulen, wollen in den Stall. Den Wollschweinchen hängen die gekochten Kartoffeln zu den Ohren raus, und wenn der Wind peitscht, dann drehen sie freudig ihre Pirouetten im Gehege. Ansonsten ist alles beim Alten. Die Nichtraucherinitiative ist abgeschmettert und Xerdan Shakiri sitzt auf der Auswechselbank. Die Limmat fliesst noch und der Rhein fällt auch noch runter – ihr habt also nichts verpasst.
Wir wünschen euch alles Gute und senden herzliche Grüsse!
Karin und Walti